Am Nachmittag des 6.11. besuchten SchülerInnen der Klasse 8CBT und des Wahlpflichtfachs PuP, im Rahmen eines Kunstprojekts gemeinsam das Depot der Knoll Galerie in der Esterhazygasse, wo Herr Hans Knoll und sein Assistent eigens für diesen Anlass drei Lightboxes aus der Serie „Défilé“ des russischen Künstlerkollektivs AES+F aufgebaut hatten.
Die Fotocollagen dieser aus insgesamt sieben Objekten bestehenden Serie zeigen lebensgroß Körper von Verstorbenen, die in Kleidungsstücke der Haute Couture gehüllt sind. In ihrer Gesamtheit ergeben sie ein Défilé, das ebenso an eine Modenschau wie an die Totentanzdarstellungen des Mittelalters erinnern kann und so die Jahrtausende alte Beziehung zwischen Tod und Ästhetik thematisiert.
Aus der Präsentation, bei der Herr Knoll auch von kontroversiellen Reaktionen von MessebesucherInnen auf die Arbeiten berichtete, entwickelte sich ein Gespräch, in dem es um Authentizität („Sind das echte Leichen?“) ging, um die Legitimität von der Verwendung menschlicher Körper für Kunstprojekte, um das Verhältnis von Kunstschaffenden und Werken, um verschiedene Formen und Auffassungen von Ästhetik, und nicht zuletzt um Emotionen, die solche Arbeiten in den Betrachtenden auslösen. Auch die Erkenntnis, dass viele der aufgeworfenen Fragen nicht eindeutig zu beantworten sind, sondern häufig neue Fragen aufwerfen, prägte den Gesamteindruck dieser Veranstaltung, aus der von den Anwesenden sicher niemand unberührt hervorging.
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